SCHON SCHÖN Leipzig

Allgemeine Informationen

Zwischen zwei Stühlen

Das schon schön Projekt

Schleußig. November. 2014.

Hipster und Teilzeitdandy´s beklagen das Wuchern der Antik-Archive. Der „Flohmarkt-Markt boomt“, der kleine Preis lockt Partygänger und Nachteulen zu unchristlichen Uhrzeiten aus ihren sanierten Altbauwohnungen und schafft den bohémen Rahmen einer neuen Generation "Konsum". Problematik: Beständigkeit. Nur alle vier Wochen öffnet Leipzig die Tore in die fabelhafte Welt des Klimbim´s und des Trödels. Ob im Rahmen der alten Messe, der Pferderennbahn oder auf weiter Flur des agra- Geländes wird das Vergessene verkauft. Neu aufpoliert finden sich neben Renates Würstchenbude Schätze unterschiedlicher Epochen. Zusammengepfercht in kleingartenähnlichen Parzellen verweilen die Protagonisten in Co-Existenz zueinander, und liefern sich einen marktschreierischen Kampf um den Verkauf ihrer Nostalgieschnäppchen. Wieso also einen weiteren Trödelladen besuchen?

Ivo Gastberg (26) ist Wissender. Der gebürtige Oberlausitzer, langjährig verwoben mit der Leipziger Kultur, ist als gelernter Einzelhandelskaufmann um das Know-How reicher, das Wagnis einzugehen ein Antiquitätengeschäft in der Industriestraße 21 in Leipzig zu eröffnen. Während die meisten Händler Schrott in Kleinstauflagen verhökern und mit Glück aus einer Laufkundschaft den erstrebten Verkauf anvisieren, setzt Gastberg auf die Beständigkeit eines Ladens mit festem Sitz.

Ein Fundus aus reichhaltigem Allerlei.

Ob nostalgischer Kühlschrank aus den 70ern oder Plattenspieler, Hirschgeweih oder Rechenmaschine. Gastberg entstaubt die alte Zeit und bringt sie seiner Kundschaft in die Moderne. Anders als auf einem Flohmarkt wird im „schon schön“ die Möglichkeit geboten zu verweilen. Nicht Hast, sondern Rast ist das Motto. Der charismatische Händler ist bestrebt Muttis Wohnzimmer für jedermann zugänglich zu machen.
„Der Gast soll sich wohlfühlen und mit der gleichen Freude, die ich bei der Schatzsuche meiner Produkte empfinde, stöbern und sich denken: schon schön das Ganze.“